Inhaltsverzeichnis
Diese Seite war ursprünglich mit ZugriffsKontrolle versehen und wurde vom WikiTeamSb intern bearbeitet. Am 10.08.05 wurde die Seite dann der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Projektstatus
Das Projekt wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Zur Geschichte des Projekts
Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken hat im Frühjahr 2005 ein Forschungsprojekt ausgeschrieben; das WikiTeamSb hat sich zusammen mit Prof. Herberger und dem IFRI mit folgender Idee beteiligt:
Diversität als Element juristischer Sozialisation mit Wiki-Technologie bewusst erleben und bewältigen
(Antrag als RTF-Datei: Diversitaet-ifri.rtf)
Leider hat die Uni unseren Antrag abgelehnt, und wir haben keine Forschungsgelder für unsere Idee bekommen.
Wir vom WikiTeamSb finden unsere Idee aber nach wie vor gut und das Projekt wichtig, und nun stellen wir uns die Frage, ob (und wenn ja wie) wir das Thema auch ohne Gelder von der Uni sinnvoll bearbeiten können.
ein anderes Projekt
Mit der Verlagerung des Projekts aus der Umgebung "Forschungsprojekt einer Hochschule" in eine andere (noch zu findende) Umgebung gehen aber natürlich auch inhaltliche und strukturelle Änderung des Projektes selbst einher; wir müssen nicht nur einen Weg finden, unser Projekt doch noch auf die Beine zu stellen, sondern uns auch darüber klarwerden, wie es sich mit den veränderten Gegebenheiten selbst verändert.
neue Projektumgebung
Welche Ideen haben wir zu dem neuen Projekt, der neuen Projektumgebung etc.?
- Anbieten würde sich da ev. eine reine Online-Gruppe statt offline-Arbeit oder eine Mischung aus beidem. Beteiligen könnten sich dann auch Nicht-Saarbrücker.
Der EdvGerichtsTag2005 steht vor der Tür. Da ist das Fachpublikum, das qualitativ viel zum Gelingen unseres neuen Projekts beitragen kann und das wir auch auf das JuraWiki aufmerksam machen wollen (PR-Coup!). Wir könnten das Projekt schon dieses Jahr vorstellen/ initiieren und dann nächstes Jahr wieder zum Thema machen: z. B. das Projekt dieses Jahr offiziell starten und nächstes Jahr offiziell abschließen und die Ergebnise vorstellen.
neue Projektorientierung
Im Rahmen eines Forschungsprojektes finden sich "im Biotop Uni" immer ein paar Mitstreiter, die an dem erforschten Thema Interesse haben.
Wenn die Projektorientierung "Forschungsprojekt an einer Universität" wegfällt, müssen wir selbst die Rekrutierung von Teilnehmern neu überdenken.
Möglichkeiten der "Rekrutierung von juristischem KnowHow":
- "öffentliche Wiki-Ausschreibung"
- gezieltes Ansprechen von Leuten, die ev. Interesse haben könnten (private Kontakte)
- anderweitige Werbung
andere Geldquellen
Wir können uns zum Beispiel anderweitig um Forschungsgelder bemühen.
- EU
Bundesregierung/ Justizministerium/ M. für "Bildung, Forschung, Frauen und Gedöns"
- Landesbehörden
neuer Ansatz: ProjektDiversityManagement goes Virtual
Ich habe die letzte Zeit ein wenig an einer Idee rumgedacht...
die Idee
Wir wandeln das "Forschungsprojekt" um in ein "Erlebnisprojekt", eine Art "SIM-Simulation für Juristen mit Hintergedanken Diversität erleben" .
Wir geben vor/ erfinden verschiedene Figuren, die sich in einer virtuellen Welt an einer virtuellen Uni (z.B. "ExzellenzenSchmiede" ) bewegen - ev. in Saarheim? - und nutzen diese als Rollenvorbilder:
- Studierende
- männlich
- weiblich
- Senior-Studierender
- Professoren
- männlich
- weiblich
- Lehrstuhlmitarbeiter
- AG-Leiter, selbst Richter
- ...
Diese "JuraSims" erleben Diversität in allen möglichen (und unmöglichen ) Situationen.
Der Hintergrund dieser Idee ist der, dass wir das Projekt für eine andere/ weitere Zielgruppe öffnen und interessant machen müssen, wenn das Umfeld Universität wegfällt. Es muß keineswegs genau diese Idee sein (das wäre nur eine Möglichkeit), aber ein Projekt, das als reines Forschungsprojekt designt ist, dürfte nicht allzuviele "Nicht-Forscher" begeistern.
ToDo: sich mal in Saarheim umtun, ob da solch ein Projekt unterstützt werden würde; Kontakt mit LS Grupp aufnehmen
Aufbau
Der Aufbau bleibt grundsätzlich so, wie wir uns das schon für den Antrag überlegt hatten:
3 Phasen:
Projektvorbereitung in der Gruppenleitung
angesetzte Zeit etwa 5 Monate
Vorbereitung der Präsentation des Projektes auf dem EdvGerichtstag2005
- Gewinnung von Projektteilnehmern
- Öffentlichkeitsarbeit
- Unis einbeziehen?
- virtuelle Welt designen (ich meine damit nicht ein perfekte bis ins Detail ausgearbeitete VR, sondern eher so eine Art Schattenriss mit Schwerpunkt auf den Charakteren und Szenarien, denn auf die kommt's ja an)
- ergiebige Szenarien ausarbeiten
die Teilnehmer starten in die Simulation
angesetzte Zeit etwa 5 Monate
- Gruppenleitung regelt den Ablauf
Projektauswertung
angesetzte Zeit etwa 2 Monate
Vorbereitung der Präsentation auf dem EdvGerichtstag2006
Präsentation auf dem EdvGerichtstag2006
Synergien nutzen
Selbstverständlich begleiten wir im Wiki, was in dem Projekt passiert, und dokumentieren das auch.
Wir können auch gezielt Wikiisten ansprechen, ob sie sich (zumindest mit KnowHow, vielleicht sogar namentlich) an dem Projekt beteiligen; wir haben ja alles hier: Studierende, Examenskandidaten, Referendare, Assessoren, Rechtsanwälte, Juristen in der freien Wirtschaft usw.
Fragen kost nix.
Auch im Rahmen der AudioWerkstatt sind Synergieeffekte zu nutzen: PodCasts mit Berichten über Aktuelles z. B.
Öffentlichkeitsarbeit
Pressemitteilungen (und -konferenzen )
- Internet - Medien (Orga-TV, ...)
Spiegel/ Zeit sind für sowas doch immer zu haben ; ev. auch deren Internet-Präsenz
- Beteiligung der Unis: Anschreiben, ob sie eine etwaige Teilnahme eines Studierenden als studienbegleitende Leistung anerkennen
Was brauchen wir?
ein (Jura-)Wiki
- geschlossene Seiten, auf denen die Gruppenleitung agieren kann
... Ansonsten fällt mir im Moment nix ein!
Ein paar Hintergrundinformationen
Diversität
D. heißt
Vielfalt, Mannigfaltigkeit, z. B. strukturelle Diversität = Heterogenität ([[http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0011724663.SL0011724663.TM01-FullContent&WissenID=Ql7FnOEQfszrlzEnbidD3l2N2sVA9hhywwDfdolknVa7MmIu2XS2|8424150636478695985/182718475/6/7062/7062/7003/7003/7062/-1|2186327791622242169/182718474/6/7062/7062/7003/7003/7062/-1|1113507228487|wissen.de]], Stichwort D.
siehe auch leo.org
Diversity-Management
http://de.wikipedia.org/wiki/Diversity_Management (wird auch in der Ausschreibung selbst zitiert)
http://www.karrierefuehrer.de/berufsbilder/diversity-manager.html
- Diversity ist daher kein Programm oder Initiative. Mit dieser Aufgabe verbindet sich vielmehr der ganzheitliche Ansatz, die Unterschiede der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Chance für diese selbst und das Unternehmen zu verstehen. Bei Ford gibt es seit Januar 2001 die Funktion eines Diversity Manager. Aufgaben eines Diversity Managers Der Diversity Managers setzt diesen ganzheitlichen Ansatz um. Das bedeutet, neben anderem, operative Personalprozesse anzustoßen und zu unterstützen. Dabei geht es in erster Linie um die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen und -bereichen. So arbeitet der Manager eng mit dem Bereich Human Resources, der Arbeitnehmervertretung sowie internen wie externen Diversity-Gruppen/Organisationen zusammen. Zu den weiteren Aufgaben eines Diversity Managers gehört die Unterstützung des Vorstands bei Fragen der strategischen Ausrichtung von Diversity und die Umsetzung konkreter Projekte.
"Diversität als Element juristischer Sozialisation"
Titel
Diversität als Element juristischer Sozialisation mit Wiki-Technologie bewusst erleben und bewältigen
Ziel
Hauptziel ist es, Bewusstsein für Diversität in unserer Gesellschaft im Allgemeinen und für das Bedürfnis nach Diversity-Management im Besonderen am Beispiel der juristischen Ausbildung und Arbeitswelt zu schaffen.
Mit dem Projekt erreichen wir ein besseres Verständnis und gegenseitige Toleranz der unterschiedlichen Rollen in der Gesellschaft, indem wir beispielhaft die juristische Ausbildung und Arbeitswelt untersuchen.
Grob skizziert sieht die Zielerreichung wie folgt aus:
Das Projekt ermöglicht eine juristischen Standortbestimmung: Welche Rollen gibt es in der juristischen Welt und welche davon habe ich inne oder strebe ich an: Student, Hochschullehrer, Anwalt, Richter ...?
Es gewährleistet die Rollenselbsterfahrung durch aktives Erleben, unterstützt Rollenwechsel und macht die einzelnen Rollen transparent.
Insbesondere ermöglichen wir den Teilnehmern,
- über eine Online-Plattform sich eine Meinung zu bilden und zu kommunizieren. Der Teilnehmer kann selber über rechtliche Themen Meinungen äußern. Wir ermöglichen ihm das Infragestellen von Meinungen und Autoritäten und begleiten den Teilnehmer insoweit bei seiner Entwicklung zum "mündigen Staatsbürger",
Verbindungen zu schaffen (SocialNetwork) und sichtbar zu machen,
- Selbsterfahrung im Wiki als Ort der Reflektion von Wissen und Meinungen zu machen sowie
- Konfliktlösungsstrategien zu finden und einzuüben.
Bei dem Projekt handelt es sich um ein exploratives Unternehmen, einen „Prä-Test", der idealerweise weiter entwickelt wird bis zum Diversity Management für Juristen und sich dann auch auf andere Gesellschaftsbereiche (Mediziner, Lehrer ...) ausdehnen lässt.
Diversität von Juristen
Der Ansatz, Diversität explorativ gerade bei Juristen zu untersuchen, drängt sich schon deshalb auf, weil die Unterschiede der verschiedenen Rollen in diesem Teilbereich unserer Gesellschaft besonders ausgeprägt sind. Über die übliche Vielfalt hinaus (Geschlecht, Alter, Sprache, Nationalität, Kultur, Berufserfahrung, ...) besteht systembedingt und notwendigerweise eine große Diversität.
Juristen beschäftigen sich mit Konflikten und deren Bewältigung. Bei dieser Arbeit setzt man sich auseinander mit
- Kollegen in unterschiedlichen Rollen: Rechtsanwalt (der Gegenseite), Richter, Staatsanwalt, ...
- juristischen Laien in unterschiedlichen Rollen: Mandant, Gegner, Zeugen, Sachverständige, ...
- Lehrende gegen "Praktiker",
- Juristen in traditionellen juristischen Arbeitsgebieten gegen die in nicht originär juristischen Gebieten Tätigen usw.
Juristen machen im Laufe ihres Berufslebens verschiedene Rollenwechsel durch: Der Jurist in der Ausbildung wird vom Studenten zum Referendar, wo er die verschiedenen Stationen durchläuft und nacheinander in die Rollen von Staatsanwalt, Richter, Rechtsanwalt und Verwaltungsjurist schlüpft. Sein Berufsleben beginnt er vielleicht als Syndikus oder Anwalt; später wechselt er vielleicht an ein Gericht oder zur Staatsanwaltschaft. Aber auch sonst tauscht der Jurist immer wieder die Rollen, z. B. wenn der Rechtsanwalt eigene Prozesse führt oder unvermittelt selbst zum Angeklagten wird.
Kennzeichnend für das Arbeitsumfeld des Juristen ist die Hierarchie: Ober sticht Unter, das jeweils höhere Gericht beurteilt die Arbeitsleistung der Kollegen, hebt deren Entscheidung auf oder weist den Fall gar zur erneuten Entscheidung an die untere Instanz zurück mit der Maßgabe, diesmal "richtig", also unter Beachtung der eigenen Auffassung, zu entscheiden.
Juristen leben ihre Streitlust nicht nur in Schriftsätzen und Urteilen aus, sondern auch in sonstigen Fachpublikationen. Da werden Ansichten von Kollegen in Lehrbüchern oder Fachzeitschriften als "völlig abwegig" gebrandmarkt und auseinander genommen. Es gibt Rivalitäten der Vertreter der einzelnen Rechtsgebiete (Zivilrecht, Strafrecht, Öffentliches Recht), und manche Konflikte werden gar über Jahrhunderte kultiviert.
Notwendigerweise kommen sich Juristen immer auch mit Fachleuten anderer Disziplinen ins Gehege und machen sich dort nicht nur beliebt. Da vor Gericht eine Partei zu unterliegen pflegt (oft genug verlieren sogar beide), geraten Juristen leicht in ein schlechtes Licht. Dieses Image vereint die Juristen aber auch wieder, wobei eine feinsinnige Unterscheidung zwischen dem juristischen Fußvolk ("Viererjurist") und der Elite bleibt.
So entsteht ein Netzwerk aus typischen Rollenbildern; Diversität ist immer unausgesprochen vorhanden, wird unreflektiert in die Arbeitswelt hineingetragen und begleitet den Juristen ein Leben lang durch alle juristische Rollen, die er zu spielen gezwungen ist.
Sozialisation in der und durch die Ausbildung
Schon während seiner Ausbildung wird der angehende Jurist mit vielen dieser Rollen konfrontiert, obwohl manche ihn (noch nicht) explizit betreffen; oft geschieht dies, ohne dass dem Studenten die Situation bewusst wird.
Auch auf Seiten der Lehrenden und deren Mitarbeitern gibt es häufig ein mangelndes Problembewusstsein, was die Diversität der verschiedenen Rollen angeht.
Bereits während des Studiums wird die für die Juristerei kennzeichnende Autorität aufgebaut: Die "erfahrenen" Semester zeigen den Anfängern, wo es langgeht ("Vorlesung kannst Du Dir sparen, lernen tut man das eh erst beim Repetitor").
Klausuren werden von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Lehrstühle - oft selbst Studenten höherer Semester, Aufbaustudiengängen oder Doktoranden - korrigiert und von Professoren nachkorrigiert.
Die Professoren beklagen das Desinteresse der Studenten an der Wissenschaft, die Studenten fühlen sich überfordert und schlecht auf die Praxis vorbereitet.
Das juristische Studium ist aber notwendigerweise ein Einüben von Diversität: Ein Jurist muss sie verstehen und aushalten können, er muss Wege finden, sie fruchtbar zu machen und ihre Vorteile zu nutzen. Dieser Prozess birgt Gefahren der Deformation; gleichzeitig ist es jedoch ein legitimer und notweniger Prozess, denn ohne Diversität wäre juristische Arbeit gar nicht möglich.
Jeder Jurist muß über Wege und Strategien verfügen, mit Diversität umzugehen. Aufgabe der juristischen Ausbildung muss es also sein, Bewusstsein für Diversität zu wecken, ihre Vorteile und Gefahren aufzuzeigen, sie sichtbar zu machen, wo sie eine Rolle spielt.
Dieses Lernen verläuft jedoch im Moment, wenn es überhaupt geschieht, unreflektiert und unstrukturiert.
Wiki als Instrument zum Diversity Management
WikiWikiWeb (kurz: Wiki) ist eine Technologie, die auf besonders einfache und offene Art Online-Zusammenarbeit ermöglicht. "Wiki" ist hawaiianisch und heißt "schnell", was auf die Geschwindigkeit anspielt, mit der damit im Internet publiziert werden kann. Die Entwicklung begann vor über zehn Jahren und inzwischen stellt die rasante Verbreitung des Online-Lexikon Wikipedia (http://de.wikipedia.org/) die Leistungsfähigkeit von WikiWikiWeb eindrucksvoll unter Beweis. Bemerkenswert ist z. B., dass in der vorliegenden Ausschreibung für die Definition von "Diversity Management" auf Wikipedia verwiesen wird.
Im Wiki stehen Einfachheit und Offenheit bei der Online-Zusammenarbeit im Vordergrund. Statt auf technische Barrieren und Finessen setzt man auf die Community. Wiki ist eine egalitäre Plattform, in der alle die gleichen Rechte haben. Das macht Wiki zu einem Werkzeug, das die Diversifikation optimal umsetzt: Jeder kann seine Stärken einbringen, in dem er an passender Stelle sein Wissen im Sinne des Knowledge Management zur Verfügung stellt. So entsteht aus den Beiträgen vieler unterschiedlichen Experten ein Gesamtwerk.
Methode
Es werden Situationen als Arbeitsbeispiele beschrieben, in denen Diversität im juristischen Alltag auftritt, und zwar allgemeine (z. B. Alter und Geschlecht) und gruppenspezifisch (Hochschullehrer, Richter usw.).
- Beispiel: In einer Erstsemesterklausur steht in der Korrekturbemerkung am Rand "abwegig". Die Klausur wird als nicht bestanden bewertet. Die Recherche des betroffenen Studenten ergibt, dass diese Meinung ganz ähnlich auch in einem juristischen Lehrbuch vertreten wird. Er spricht den Professor nach der Vorlesung darauf an. Dieser erwidert, das betreffende Buch sei kein ernst zu nehmendes Lehrbuch, sondern nur ein Skript. Im übrigen habe der Bundesgerichtshof diese Rechtsfrage bereits vor einigen Jahren eindeutig entschieden.
Die Rollen der Beteiligten sollen analysiert werden, indem sich die Teilnehmer in die jeweiligen Rollen versetzen. Gefragt sind modellartige Erfahrungen.
- Wie erlebt ein Erstsemester diese Situation?
- Welche weiteren Rollen sind in dem Beispiel beteiligt? (Korrektor und wissenschaftlicher Mitarbeiter, Professor und Lehrender, Verfasser des Scripts, Richter des Bundesgerichtshofes und der Instanzen darunter usw.)
- Versetzen Sie sich in die Rolle des Professors und beschreiben Sie Ihr Verhältnis zu dem Studenten usw.
- Reflektieren Sie aus den jeweiligen Perspektiven die Spannungen zwischen den handelnden Personen und unterscheiden Sie nach objektiven Kriterien: Mit welchen Mitteln wird die Auseinandersetzung geführt? Welche Entscheidungen werden begründet, welche nicht? Welche Motive sind für das Handeln erkennbar? Bewerten Sie das jeweilige Vorgehen: Was ist notwendig und produktiv, was ist hinderlich und negativ? Was ist "fair", was "unfair"?
Dieses Schema wird in verschiedenen Arbeitsbeispielen mehrfach durchgespielt und die Ergebnisse auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin untersucht. Hieraus werden Strategien abgeleitet, wie mit Diversität im Allgemeinen und speziell im juristischen Umfeld umzugehen ist.
Modalitäten zur Durchführung des Projekts
Die Laufzeit des Projektes ist auf ein Jahr angelegt. Zunächst wird eine Gruppe zur Betreuung des Projektes rekrutiert. Aufgrund des komplexen Themas benötigt das Projekt betreute Mitarbeit, die hier aufgeschlüsselt wird.
- Koordination:
- 1 wissenschaftliche Hilfskraft à 5 Std./Wo à 12 Monate: ca. 4.120 EUR
- 3 studentische Hilfskräfte à 12 Std./Wo. à 12 Monate: ca. 15.880 EUR
Bei der Zusammensetzung der Gruppe ist darauf zu achten, dass jeder Betreuer juristische Rollen aus eigenem Erleben kennt und (wenigstens ein Teil der Gruppe) erfahren ist im Umgang mit WikiWikiWeb. Darüber hinaus ist Geschick in der Moderation und Coaching von Online-Communitys erforderlich.
In der ersten Phase des Projekts legt die Gruppe die Grundstruktur im Wiki an und beginnt selbst mit dem Durchspielen von Rollenerfahrungen gemäß dem oben beschriebenen Muster. So entstehen Beispiele für die nachfolgenden Teilnehmer und die Coaching-Gruppe erlebt die Situation, der die Teilnehmer später ausgesetzt werden, was eine adäquate Betreuung unterstützt.
Im Anschluss an die Phase 1 wirbt die Coaching-Gruppe die Teilnehmer an. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Die Phase 2 beginnt, wenn die Teilnehmer im Wiki aktiv werden. Die Coaching-Gruppe stellt die Aufgaben, leitet die Teilnehmer an und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Da die Rollen im Wiki gerade nicht strikt getrennt sind, können sich aber auch die Teilnehmer gegenseitig unterstützen oder die Coaching-Gruppe ihr Rollenverständnis einbringen.
Dass nach modellartigen Erfahrungen gefragt wird, vermeidet auch Datenschutzprobleme, so dass einer Öffnung der Online-Plattform für die interessierte Öffentlichkeit nichts im Wege steht.
Die Offenheit ist zugleich Anreiz zur Teilnahme, da eine Publikation entsteht, die dem einzelnen Teilnehmer zugerechnet werden kann. Als zusätzliche Anreizelement sollen Preise ausgelobt werden - ein kleiner Fundus an Büchern und CD-ROMs ist vorhanden.
Erweiterung des Ansatzes Diversitäts-Management
Einbeziehung der Work-Life-Balance
Eine gute Frage, die bei der Präsentation vor der Kommission aufgeworfen wurde, ist, ob man den anderen Themenbereich "Work-Life-Management" nicht auch in unsere Arbeit integrieren könnte. Das ginge zum Beispiel über die Frage, in wie weit eine Änderung der Rollen, die eine Person im Laufe ihrer Biographie durchlebt, sich in der Work-Life-Balance (negativ) niederschlägt, etwa eine Juristin im Spannungsfeld zwischen Familie (Kinder) und Beruf. Und das muß natürlich unbedingt rein!!
weitere Erfahrungen von Diversität
- ein Student, der sich erkennbar und ehrenamtlich bei einem Projekt engagiert, das zumindest in einigen Bereichen von Dekanat/ tragenden Teilen der Professorenschaft nicht allzu gerne gesehen wird
siehe auch IdeenWettbewerbDigitaleGesellschaft