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OpenOffice.org ist ein Programmpaket mit Modulen für die TextVerarbeitung (Writer), die Tabellenkalkulation (Calc), für Präsentationen (Impress), einem Zeichenprogramm (Draw), einem Formeleditor (Math) und einer Datenbank (Base) unter freier Lizenz. Das Programm wird fälschlich auch oft kurz OpenOffice genannt, dieser Begriff ist jedoch durch Dritte markenrechtlich geschützt.
OpenOffice.org kann für die Betriebssysteme Microsoft Windows (Version 2000 oder später), Linux, Apple MacOS X (Aqua), Solaris sowie andere UNIX-Betriebssysteme in verschiedenen Sprachversionen kostenlos heruntergeladen werden. Die aktuelle Version ist 3.1.1.
Die Textverarbeitung Writer bietet alle für z.B. eine juristische HausArbeit notwendigen Funktionen wie Gliederung, Fußnoten und noch viel mehr. Nach einer Meldung von NZZ online vom 02.05.2003 wird das auf OpenOffice.org basierende StarOffice offenbar bei Juristen immer beliebter: Das Schweizerische Bundesgericht und das Eidgenössische Versicherungsgericht werden ihre 7000 Urteile mit ca. 200.000 Seiten Text künftig mit StarOffice schreiben. Die Europäische Union beabsichtigt, das neue OpenDocument-Dateiformat, wie es von der OASIS normiert wurde und in OpenOffice.org ab Version 2.0 verwendet wird, künftig für ihre Veröffentlichungen einzusetzen. Siehe dazu auch eine Meldung aus dem Heise Newsticker: OpenDocument-Format soll globale Unterstützung erhalten.
1. Weiterführende Informationen
NewsGruppe news:de.comp.office-pakete.staroffice.writer (oder de.comp.office-pakete.staroffice.writer bei Google)
Anleitung Diplomarbeiten mit StarOffice von Werner Roth und Michael Herger - dürfte auch für HausArbeiten oder DoktorArbeiten mit OpenOffice.org interessant sein.
Dokumentvorlage für juristische HausArbeiten (siehe auch weiter unten).
Buch: Wissenschaftliche Arbeiten mit OpenOffice.org Writer vom PG Verlag - sehr gute Anleitung in nachvollziehbaren Schritten, was man von dem Buch von Galileo Press nicht behaupten kann. Sehr viele zusätzliche Tipps, einfach aber wirkungsvoll. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Nicht juraspezifisch.
Vielleicht ganz interessant: Writer2LaTeX (Konverter für OpenOffice nach LaTeX).
2. c't-Artikel: Lange Dokumente mit OpenOffice
Auf der Seite OpenOffice/LangeDokumente hat JochenNotholt eine Zusammenfassung eines c't-Artikels zum o.g. Thema geschrieben. Vieles dürfte auch im o.g. Artikel von Roth/Herger stehen, aber egal...
3. Literaturverwaltung mit OpenOffice
Es gibt auch eine eingebaute LiteraturVerwaltung.
In der Grundeinstellung werden Zitate im Text aber nur in einer eingeklammerten Kurzform eingefügt. Beispiel:
[Kröger/Gimmy, Internetrecht]
Ab Version 1.1 ist es nun möglich, nicht nur den Typ der Klammer auszuwählen, sondern die Klammern können auch ganz weggelassen werden.
Einfügen | Verzeichnisse ... | Verzeichnisse .... | Typ: Literaturverzeichnis | Klammern
Möglicherweise kann man damit das Literaturverzeichnis auch für juristische Texte verwenden. Dabei stellt sich mir folgende OffeneFrage:
- Können die Felder (bzw. Spalten) der Literaturdatenbank angepasst werden? Mir würde z.B. genügen: "Kurzform" (so wie es in der Fußnote erscheinen soll) und "Langform" (so wie es im Literaturverzeichnis erscheinen soll). Vielleicht noch "Bemerkung". Ich sehe den Vorteil der vielen einzelnen Felder (bzw. Spalten) nicht so ganz.
Der Vorteil greift dann, wenn man den Stil im Verzeichnis schnell umstellen muss (z.B. auf APA). Ändern (v.a. Hinzufügen) der Spalten wie folgt: Mit F4 die Literatur aufklappen, Bibliography -> Tabellen -> Rechtsklick auf Tabelle -> Datenbankdatei bearbeiten. Die Spalten kann man dann unter Tabellen -> Bearbeiten anpassen.
Vielleicht bringt ja das biliographic-Projekt (siehe auch LiteraturVerwaltung) die entscheidenden Verbesserungen.
Eine wohlmöglich sinnvolle Einsatzmöglichkeit für die interne Literaturverwaltung findet sich in der unten angeführten Dokumentenvorlage.
3.1. Einfache Tabelle statt eingebauter Literaturverwaltung?
Wenn man nun nicht die eingebaute Literaturverwaltung nimmt, sondern eine eigene Tabelle erstellt - wie bekommt man dann die Felder in den Text rein:
- Tabelle als Datenquelle anlegen
- Dann kann man mit
Einfügen | Feldbefehl | Andere | Serienbrieffeld
- z.B. das Feld "Zitierung" in den Text einfügen.
Laut Hilfe-Text müsste nun davor den Datensatz ausgewählt werden mit
Einfügen | Feldbefehl | Andere | Beliebiger Datensatz
- In der Hilfe steht:
- "Dabei werden nur die Datensätze berücksichtigt, die in der Datenquellenansicht über eine Mehrfachselektion ausgewählt sind."
Das bedeutet, dass der gewünschte Datensatz durch Klick auf das kleine Dreieck in der äußerst linke Spalte blau hinterlegt sein muss. Ist das der Fall, wird der so markierte Datensatz durch einen Klick auf das gelbe Kästchen "Datensatz einfügen" (OffeneFrage: wo finde ich dieses gelbe Kästchen?) in das Dokument übernommen. Diese Methode ist aber nicht so ganz die gewünschte. Das Problem bleibt nämlich, dass bei der nächsten Verwendung des gleichen Feldes "Zitierung" ALLE diese Stellen mit dem gleichen Datenbankinhalt belegt werden.
Zwar kann man einfach den Feldinhalt anklicken und in den Text ziehen, dann wird aber leider nur der Text als Text eingefügt und nicht als Feld, d.h. wenn ich in der Tabelle etwas ändere, ändert sich das nicht automatisch (an allen vorkommenden Stellen) im Text.
4. Tipps & Tricks
"Stylist" und "Navigator" übereinander anordnen: Strg gedrückt halten und dann das Fenster mit der Maus an die gewünschte Stelle bewegen (siehe auch StylistUndNavigatorAndocken).
Unter http://www.defo.info/fb/buecher.html#hausarbeiten gibt es eine Vorlage für juristische Hausarbeiten. (Hat die schon jemand ausprobiert?: Ja, ich habe diese ausführlich getestet. Sie hat gegenüber den bekannten Word-Vorlagen sogar Vorteile (Literaturverzeichnis und Fußnotenerstellung sind miteinander verzahnt.)
Ich habe sie jetzt auch mal getestet. Das mit dem Literaturverzeichnis ist echt eine feine Sache. Wendet man das konsequent an, hat man am Ende ausnahmslos alle zitierten Bücher im Verzeichnis, aber auch nur die. Kleine Schwächen: Bei mehrbändigen Kommentaren ist eine Auflage oft über mehrere jahre verteilt (z.B. Band 1: 2000, Band 2: 2003). Das im Literaturverzeichnis zu berücksichtigen, habe ich mit der Vorlage nicht hinbekommen. Üblicherweise wird auch die Auflage erst ab der zweiten angegeben, mit der Vorlage steht aber auch 1. Auflage immer drin. Da mir aber sonst keine Nachteile aufgefallen sind, kann ich wirklich empfehlen, Hausarbeiten mit dieser Vorlage zu schreiben.
Übersicht nützlicher Erweiterungen bei heise.
Siehe auch: TextVerarbeitung, JuraWikiPräsentation, LiteraturVerwaltung, LiteraturVerzeichnis