Einführung
Eine Mindmap bzw. Mind-Map (auch Gedankenkarte) ist eine grafische Darstellung, die Beziehungen zwischen verschiedenen Begriffen aufzeigt (Mind_Map bei Wikipedia). Dabei werden die Stichworte nicht wie sonst üblich linear auf ein Blatt in Hochformat geschrieben, sondern rund um einen zentralen Begriff auf einem querformatigem Papier angeordnet. So lassen sich Zusammenhänge besser darstellen und leicht noch weitere Stichwort ergänzen.
Da es beim Lernen im JuraStudium vor allem um das Erkennen von Zusammenhängen geht, eignet sich das Mindmapping als kreative LernTechnik.
Beim Mindmapping beschränkt man sich nicht auf die Darstellung von Texten, sondern verwendet Bilder und Farben, um so die rechte Gehirnhälfte, die traditionell beim Lernen vernachlässigt wird, gezielt mit einzubeziehen.
Erfunden wurde diese Technik von Tony_Buzan in den 1970'er Jahren.
Die Vorteile des Mind Mapping
- schnelles Erfassen und flexibles Ergänzen von Ideen und Gedanken
- Zusammenhänge werden erkennbar, ohne dass irgend etwas ausformuliert werden muss (Zeitersparnis)
- schon beim Erfassen wird das Bilden von Strukturen gefördert
Erhöhen der Ideenvielfalt, eignet sich besonders gut zum Brainstorming
- ermöglicht einen schnellen Überblick zu einem Thema
- die strukturelle und z. T. bildliche Darstellung fördert auch das im Kopf behalten
Kritik am Mind Mapping
zur Kritik am Mindmapping siehe Wikipedia
Konkrete Anwendungsmöglichkeiten
Mindmapping bietet einige Vorteile, die gerade dem Juristen/Jurastudenten entgegen kommen:
- Jura hat sehr viel mit Strukturen zu tun - Strukturen lassen sich mit Mindmaps besonders übersichtlich und einprägsam darstellen, z. B. um sich einen Überblick über einen Meinungsstreit zu verfassen
- Oft hat man wenig Zeit zur Lösung eines Problems - mit dem Mindmapping lassen sich Zusammenhänge schneller erfassen, als wenn man anfängt etwas auszuformuliert, z. B. für die Lösungsskizze in einer Klausur
- Mindmaps lassen sich nachträglich noch leicht ergänzen, was z. B. bei Vorlesungsmitschriften von Vorteil sein kann.
- Besonders gut eignen sich Mindmaps zur Vorbereitung von Vorträgen aller Art. Nimmt man das Mindmap als "Spickzettel" mit in den Vortrag, kommt man so z. B. auch nicht aus dem Konzept, wenn ein Punkt früher als geplant angesprochen wird.
- ...
- Natürlich können Mind Maps nicht nur beim Jurastudium helfen, sondern auch bei ganz alltäglichen Aufgaben unterstützen:
- Notizen, auch Telefonnotizen erstellen
- größere Projekte auf einem Blatt Papier planen und darstellen
- Problemlösungen visualisieren
- Ergebnisse protokollieren
- Informationen sammeln, selektieren, verwalten oder erlernen
- ...
Das Erstellen einer Mind Map
Am besten geeignet ist unliniertes Papier, das mindestens DIN A4 groß ist. Liniertes oder kariertes Papier kann den Gedankenfluss beeinträchtigen (so Capek, S. 20). Um seitlich mehr Platz für Worte und Bilder zu haben, legt man das Blatt am besten quer. Außerdem verlässt man die hierarchische Struktur, die man von Listen im Hochformat gewöhnt ist. Weiterhin kommt das Verwenden des Querformates dem menschlichen "Sehen" nahe und hat somit den Vorteil, dass es ruhig auf den Betrachter wirkt. Das Gehirn wird so dazu gebracht, sich vollständig auf die Inhalte konzentrieren zu können, ohne sich ablenken zu lassen. Das Hochformat hingegen wirkt oft unruhig und assoziiert Bewegung, die bei einer Mind Map ungewollt ist.
Der Grundgedanke der Mind Map, also das eigentliche Thema, wird in die Mitte des Papiers geschrieben und eingekreist. Von diesem Kreis aus gehen die Hauptäste ab. Das müssen natürlich keine geraden Linien sein, im Gegenteil. Die Länge der Äste hängt dabei wesentlich vom jeweiligen Stichwort ab. Die Hauptäste können sich in Zweige und Nebenzweige untergliedern, die in Bezug auf den Hauptast einen bestimmten Themenkomplex darstellen.
Als Grundregel wird häufig die Ein-Wort-Regel genannt. Sie besagt, dass auf jedem Ast oder Zweig nur ein bis zwei Worte stehen sollten, denn jedes einzelne Wort ruft bereits eine Vielzahl an Assoziationen hervor. Auf keinen Fall soll man ganze Sätze formulieren, da diese für den Gedankenfluss und die Übersichtlichkeit eher hinderlich sind. Manchmal sind jedoch auch drei Worte unumgänglich, oder es bietet sich an, sehr kurze Fragen zu formulieren ("Was ist das?").
Die Verwendung verschiedener Farben für die Äste und Zweige oder bestimmter gleichbleibender Symbole (z.B. eine Glühlampe für eine Idee, ein offenes Buch für Literaturhinweise, ...) erleichtert den Überblick und stimuliert das Gedächtnis. Durch Pfeile können Zusammenhänge zwischen Ästen und/oder Zweigen visualisiert werden.
Mind Maps mit dem Computer erstellen
Es mag sein, dass beim händischen Zeichnen die Gehirnfunktionen besser aktiviert werden und mehr Assoziationen hervorgerufen werden. Andererseits kann auch das Bewusstsein, dass sich einmal zu Papier gebrachtes nicht mehr einfach ändern lässt, die Kreativität hemmen. Erstellt man das Mindmap dagegen am Bildschirm, stellt sich eine gewisse Leichtigkeit - insbesondere beim Brainstorming - ein, weil alles jederzeit immer wieder verlustfrei geändert werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man ein gutes Tool verwendet und die notwendigen Funktionen aus dem FF beherrscht.
kostenlose Programme
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FreeMind (Java, also Windows, Mac und Linux) - Empfehlung von Martin Röll
InfoRapid (Windows)
kdissert (siehe dazu Handakte vom 18.11.04, Linux)
semantik - Nachfolger von kdissert. Vornehmlich für KDE. (Linux)
FreeMind - In Java geschrieben, X-Plattform
Personal Brain - animierter "pseudo-3D" (2¼D) "mehr-als-Mindmapper" (dynamischer Fokus etc.), Querverlinkungen, auch Linux & MAC, eingeschränkte Gratisversion für private Nutzung.
Visual Understanding Environment (VUE) - Open Source-Projekt der Tufts University (erfordert kostenlose Registrierung)
MyMind (Mac)
kommerzielle Programme
Conceptdraw MINDMAP(30-Tage-Test-Version) (auch für Mac)
http://www.mindjet.com/de (21-Tage-Test-Version)
http://www.eminec.com (30-Tage-Test-Version)
http://www.mindmapper.com (30-Tage-Test-Version) (auch für Mac)
MyThought (für Mac)
Webbasierte Dienste
http://www.mindmeister.com - Stärke: gemeinsames Arbeiten an einer Map, Schwäche: Keine Querverbindungen möglich (Aber für nächste Version angekündigt.)
http://bubbl.us - Um die eigenen Kreationen abspeichern zu können, muss man einen gratis Account anlegen. Um das Tool erst einmal zu testen, kann man jedoch sofort loslegen.1
fertige Mindmaps für Jura
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/mindmaps-jura-1-und-2-staatsexamen/718129829-270-7482
kostenlos
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Martin Malkus, Roger Pierenkemper, Mind-Maps Strafrecht AT, PDF 2,5 MB (siehe auch malkus.wordpress.com vom 09.01.09)
mapandshare.com, siehe hierzu auch LAWgical vom 20.07.06 (scheint nicht mehr zu existieren)
kommerziell
http://www.cfmueller-campus.de/content/campus/campusmindmap.html
http://www.verlag-gruening.de/visual_cards.htm (zusätzlich viele kostenlose Mind Maps für Juristen, siehe unten)
http://www.panorama-strafrecht.de von http://www.iuravista.com
MindMapping erlernen
Literaturhinweise
"Das Mind-Map-Buch, Die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potentials"; Buzan, Tony / Buzan, Bary; Landsberg am Lech; 2. Aufl. 1997
"Mind Mapping, Die kreative Arbeitstechnik, Spielerisch lernen und organisieren"; Hertlein, Margit; Reinbek; 2001
"Mind Mapping am PC, Für Präsentationen, Vorträge, Selbstmanagement"; Kommer, Isolde / Reinke, Helmut; München; 2. Aufl. 2001
"Mind mapping, Kreativ und erfolgreich im Beruf"; Krüger, Frank; München; 1999
"Kreatives Arbeiten, Methoden und Übungen zur Kreativitätssteigerung"; Knieß, Michael; München; 1995
"Jurastudium erfolgreich, Planung, Lernstrategie, Zeitmanagement"; Lange, Barbara; Köln ; 4. Aufl. 2005
"Mind Mapping, Besser strukturieren, schneller protokollieren, deutlicher visualisieren"; Capek, Peter; Wien; 2000
"Sehen, Erkennen, Wissen, Arbeitstechniken rund um Mind Mapping"; Eipper, Martina; Renningen-Malmsheim; 1998
"Garantiert erfolgreich lernen - Wie Sie Ihre Lese- und Lernfähigkeit steigern"; Grüning / Christian; München; 2. Aufl. 2006
"Mind Mapping in Jurastudium & Referendariat"; Markus J. Sauerwald; Carl Heymanns Verlag; Köln; 2006
PodCast zu NeuesAusDemJuraWiki vom 24.08.2005: MP3-Datei (13.81 MB)
Auch eine schöne Übersicht: http://www.skriptorama.de/kostenlose-mindmapping-anwendungen/
Beispiel
Den Inhalt dieser Seite könnte man mit einer Mind Map beispielsweise wie folgt darstellen:
Über diese Seite
Am 03.07.06 erreichte RalfZosel ein sehr freundlicher Brief der Carl Heymanns Verlag GmbH in Köln. Darin heißt es, diese Seite hier bzw. deren 28. Revision betreffend:
- "... wir ... haben festgestellt, dass Kurzfassungen einiger Kapitel zum Teile identische Überschriften, zum Teil identische Sätze und Gedanken aus dem bei uns erschienen Buch 'Jurastudium erfolgreich' entnommen worden sind. ... Ich darf Sie bitten, falls Sie Texte aus dem o. g. Werk entnommen haben, diese zu kennzeichnen und auf die Quelle hinzuweisen. ..."
Selbstverständlich ist das nicht in Ordnung, wenn hier Bücher einfach auszugsweise übernommen werden. Leider kennen wir dieses Buch aber nicht und wissen so auch nicht, welche Passagen genau beanstandet wurden.
Das Inhaltsverzeichnis des Buches ist online abrufbar. Zu Mindmaps steht also etwas ab der Seite 308: Kapitel II Lernen, III. Mind Mapping als Beispiel einer visuellen Lern- und Arbeitstechnik. Falls mal jemand das Buch ausleihen und kucken will: Das gibt es z. B. in Saarbrücken in der SULB, Signatur EA 77 A4 E1, siehe hier.
Die Änderungshistorie dieser Seite zeigt, dass mit der 12. Revision eine größere Menge Text eingefügt wurde (Kommentar: "Seite erweitert und komplett neu strukturiert"). Wir haben jetzt einiges (fast alles) überarbeitet. Die seitdem gemachten Änderungen sind hier ersichtlich.
Wir haben den Heymanns Verlag über unsere Bemühungen informiert und nichts mehr davon gehört. Herzlichen Dank an den Verlag, dass er diesen praktikablen und kostengünstigen direkten Weg gewählt hat!