Aktuelles/derzeitige Projekte
Studium im AchtSemesterSb mit Schwerpunkt Internationales Recht, Europarecht und Menschenrechtsschutz
- lernen aufs Examen
und wie immer tüchtig dabei im Uniorchester
Bericht über meinen Erasmus-Aufenthalt in Uppsala 2004/2005
Hier eine kleine Zusammenfassung dessen was ich alles während meines einjährigen Aufenthaltes in Schweden erlebt habe
Wegzukommen war eigentlich sehr unkompliziert: Als Vorbereitung musste ich lediglich einen Englischkurs besucht haben bevor ich für das Erasmus - Programm angenommen wurde. Und das war ja kein Problem, ich hatte schon im 3. Semester einen entsprechenden Kurs besucht und dann im 4. sogar noch am Sprachenzentrum den Kurs „Discussing Topics in Law“ gemacht. Zusätzlich bin ich auch schon im 2. und 3. Semester in die drei am Sprachenzentrum angebotenen Schwedischkurse gegangen. Der Papierkram hat sich erfreulicherweise sehr im Rahmen gehalten, außer dem Ausfüllen von einem Antrag für die Uni und einen für einen Wohnheimplatz in Uppsala war eigentlich nichts.
Am 18. August 2004 ging es dann endlich nach Schweden und das Unternehmen konnte beginnen! Zum Glück hatte ich alle Klausuren im Jahr bestanden und musste nicht befürchten im September für die Nachklausuren wieder runter zu müssen. Der erste Kontakt mit meinen Mitbewohnern im Korridor war sehr nett, die meisten der elf waren bereits wieder zurück aus den Ferien. Ich wohnte also in einem Korridor mit 11 weiteren Studenten zusammen, 10 Schweden und eine Deutsche aus Freiburg. Alle hatten wir ein Zimmer mit Bad, nur die Küche und das Wohnzimmer benutzten wir gemeinsam. Dadurch entstand ein richtiges Gemeinschaftsgefühl, denn irgendwer war immer dort anzutreffen, manchmal haben wir auch zusammen gekocht und Spiele - oder Kinoabende oder auch riesige Korridor - Feten veranstaltet. Zu dem kamen natürlich noch regelmäßige Sauna - Runden (wir hatten eine Sauna auf dem Dach des Wohnheims) mit einigen von ihnen oder im Sommer dann die vielen Grillparties auf dem Dach des Hauses.
Die zwei Wochen vor Uni - Beginn am ersten September waren dann gefüllt mit Einführungsveranstaltungen, Touren durch die Stadt, Vorspielen beim Uniorchester, Bankkonto einrichten, Migrations - Werk, Auswahl einer Nation der man angehören wollte, ein Kurs im Umgang mit den Unicomputern, Sprachkursanmeldung, Elsa - Veranstaltung, freshmens - reception, Einladung zum Universitätsrektor und und und. Das Studiensystem in Uppsala unterschied sich erheblich von dem in Saarbrücken: man belegte einen resp. 2 verschiedene Kurse (die dann aber nacheinander) in einem Semester, und nicht 6 oder 7 gleichzeitig, mit festem Wochenstundenplan wie hier. Mein erster Kurs war „European Law and Procedure“, und mir kam natürlich nach all dem Europarecht was wir schon gemacht hatten in Saarbrücken vieles bekannt vor. Geschadet hat es aber garantiert nicht sondern war eine gute Vertiefung, gerade weil wir fast nur Seminare hatten mit rund 20 Leuten und dort sehr viel diskutiert haben, und uns auf die auch noch in Kleinstgruppen vorbereiten mussten. Der Kurs endete am 28. Oktober mit einer fünfstündigen Klausur.
Dazwischen, am 9. Oktober gab es noch das erste große Konzert mit dem Uniorchester, der Königlichen Akademischen Kapelle, wie es mit vollem Namen seit seiner Gründung 1627 durch König Gustav II Adolf heißt. Nach dem Konzert veranstaltete das Orchester einen riesigen Herbstball in seinem Haus in einem schönen kleinen Park in Uppsala. Bereits während dem Konzert waren alle in Ballkleidern und Frack angezogen und es war ein wahrlich buntes und elegantes Bild das sich den Zuschauern in der wunderschönen Aula bot.
Mitte Oktober stand auch noch für alle Jurastudenten aus Deutschland ein Besuch bei der großen Anwaltskanzlei Mannheimer - Swartling in Stockholm auf dem Programm.
Mein zweiter Kurs den ich belegt habe war „Comparative Legal History and Contemporary Jurisprudence“. Er war aufgespalten in zwei Teilmodule: Zuerst kam die vergleichende Rechtsgeschichte und wir diskutierten natürlich Sachen wie Unterschied common law - civil law, verglichen das Ganze mit dem skandinavischen Ansatz, schauten in die Scharia - Ordnung und nach Indien, und da wir einen Chinesen im Kurs hatten auch nach China. Und natürlich wurde auch ein wenig mit dem amerikanischen Rechtssystem verglichen, bzw. den doch sehr unterschiedlichen Ansätzen in den verschiedenen Teilstaaten. Der zweite Teil drehte sich dann ganz um Rechtsphilosophie und wir diskutierten darüber, was Rechte und Gerechtigkeit sind, wir verglichen die Theorien von Rawls, Dworkin und Co. und lernten was es mit dem Utilitarianismus auf sich hat. Und sprachen natürlich auch ganz allgemein über Naturrecht, Positivismus, sowie über Theorien wo ich jetzt gar nicht weis wie man sie auf deutsch bezeichnet, z.B. „the choice theory and the interest theorie“. Dieser zweite Kurs befasste sich doch in weiten Teilen mit Themen, die für mich Neuland waren und war sehr spannend. Die abschließende Prüfung in diesem Kurs bestand aus für jeden Teil je einer kleinen Hausarbeit, die man in 2 Tagen zu schreiben hatte.
Unterdessen war es am 20. Oktober auch schon wieder Zeit für das nächste große Konzert des Uniorchesters, diesmal aber in normaler Konzertbekleidung. Am 10. Dezember war dann Nobelpreisüberreichung in Stockholm und in den folgenden Tagen kamen mehrere der Nobelpreisträger nach Uppsala um dort Vorlesungen zu halten, die wir dann teilweise besuchten. Über Weihnachten bin ich dann nach Deutschland geflogen um dort wie üblich mit der Family zu feiern; am 7. Januar ging es allerdings wieder zurück, denn am 14. war schon wieder ein Kurs und am 17. stand dann die Hausarbeit in Rechtsphilosophie an und ich wollte noch ein bisschen dort lernen (bzw die wunderschöne Schneelandschaft dort genießen und endlich mal wieder in die Sauna zu können, die ich schon richtig vermisst hatte).
Über die Weihnachtsferien hatte ich ein bisschen Zeit über meine Studien und meinen Aufenthalt in Uppsala nachzudenken (wenn man dort ist, lebt man einfach und denkt über nix mehr nach, die Zeit vergeht eh wie im Flug und man kann sie nicht für so was verschenken…). Ich dachte also nach und kam zu dem Schluss, dass ich eigentlich gar nicht so viel (abgesehen natürlich von meinem außeruniversitären Leben) von Schweden mitbekam, ich hätte genau so gut in einem anderen Land studieren können: die Kurse waren in Englisch, die Themen bisher solche, wie ich sie überall hätte studieren können. Aber was wusste ich z.B. über das schwedische Recht abgesehen von dem bisschen aus Rechtsvergleichung?? Wenn man mich später fragen würde, ja, wie ist denn das schwedische Recht, ich wüsste nichts zu antworten. (Bisher gab es für die internationalen Studenten keinen solchen Einführungskurs ins schwedische Recht, erst durch viele Fragen und Diskussionen mit mir fiel den Organisatoren diese Lücke anscheinend auf und ab Wintersemester 05/06 wird es jetzt einen geben.) Ich beschloss jetzt also, zu versuchen in einen solchen Kurs, Juridik I (sprich Recht I), für schwedische Universitäts - Neulinge und Jurainteressierte gedacht, hineinzukommen. Zwar war ich schon für das Sommersemester für 2 andere Kurse in Englisch registriert, hoffte aber dies noch ändern zu können. Ich fragte in dem Auslandsbüro an ob es möglich wäre, gleich auf schwedisch sprechend, um meinem Vorhaben eine gewisse Unterstützung zu geben und zu beweisen das ich des Schwedischen einigermaßen mächtig wäre. Es war anscheinend kein Problem, es hieß nur ich solle mal mit dem Kursvorsteher reden und bekam zusätzlich einen Termin für den nächsten Tag zugeteilt, bei dem man meine Schwedischkenntnisse testen wollte. Mit einigermaßen großem Bammel ging ich also am nächsten Tag hin, es war dann aber gar nicht so schlimm und nach einer Stunde Geplauder bekam ich den Bescheid, mich am nächsten Tag sofort zu registrieren, da der Kurs bereits am 20. Januar beginnen sollte. Welch Glücksgefühl!!!
Dann aber ging die Arbeit so richtig los! Etwa 100 Leute hatten sich für den Kurs angemeldet und ich hoffte bereits etwas, in der Masse verschwinden zu können um nicht so aufzufallen, falls ich reelle Probleme mit der Sprache bekommen sollte, doch es kam wie es in Schweden halt kommt, die Menge wurde in Kleingruppen von 20 Leuten aufgeteilt. Meine erste Veranstaltung verlief sehr entspannt, wir unterhielten uns mit unseren Nachbarn und mussten sie dann anhand dessen, was wir erfahren hatten, der restlichen Gruppe vorstellen. Keiner war allzu erstaunt eine Deutsche im Kurs zu haben, man amüsierte sich ein bisschen über meinen deutschen Akzent und meinte ich würde mich wie die Königin anhören, allerdings wurde mir doch tatsächlich eine bessere Sprachfertigkeit zugesichert, da sich Silvia scheint´s nie so wirklich Mühe mit der Sprache gegeben hat und nach all den Jahren immer noch Probleme hat. Nun ja, wir wurden auch gleich in Gruppen von 4 Leuten eingeteilt, in denen wir uns dann auf die Seminare vorbereiten, Fälle lösen und präsentieren, sowie kleine Hausarbeiten zusammen schreiben mussten und sonstige Aufgaben zu bewältigen hatten, wie z.B. in einem Prozeßspiel am Ende das Gericht zu spielen (meine Gruppe). Es war eine phantastische Erfahrung, aber auch sehr viel Arbeit, da ich nicht die anderen aus meiner Gruppe benachteiligen wollte, z.B. dadurch das ich nicht wirklich mitmachte und mich mit Sprachproblemen herausredete oder so und sie allein die ganze Vorbereitung machen mussten, und so hängte ich mich voll in den Kurs rein, ich glaube ich habe mehr gearbeitet als in meinen kompletten 4 Semestern in Deutschland zusammen … Und ich wurde auch nicht lockerer angefasst oder so von den Kursleitern, wurde genauso oft drangenommen und musste meine Meinung und Argumente zu einem Fall geben. Und so jagten wir also einmal durch das schwedische Recht, diskutierten über Vertragsrecht mit all seinen Willenserklärungen, Stellvertretungen und Co., über das Kaufrecht, Verbraucherrecht, Forderungsrecht, Sachenrecht, Immobilienrecht, Miet - und Nutzungsrecht, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Familien - und Erbrecht, Schadensersatzrecht, Verwaltungsrecht, Europarecht, Strafrecht und Prozessrecht inklusive einem Prozeßspiel. Und aufgrund der guten Vorbereitung und der Diskussionen blieb es doch trotz des enormen Tempos scheinbar besser haften als das schon in weite Ferne gerückte deutsche Recht: Als mich meine Oma vor ein paar Tagen wegen eines erbrechtlichen Problems fragte, hatte ich sofort eine lange Antwort parat, die ich solange ausführte bis ich bemerkte, das ich dabei immer an §§ der Größenordnung 1 ff. und nicht etwa §1931 oder so dachte … Nun ja, die allergrößte Herausforderung des Kurses erwartete mich dann jedoch am Ende, eine fünfstündige Klausur, in der wir mehrere Fälle zu lösen hatten, zB ging es um das Überklagen eines Kommunalversammlungsbeschlusses, um Betrunkene am Steuer, auf eigenem Territorium beißende Hunde, die Verantwortung und Beschlussfassung in einer Aktiengesellschaft sowie um ein Erbverfahren in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft mit gemeinsamem Testament… Uff, das alles wäre selbst auf deutsch noch schwer gewesen, angesichts dessen das die Studenten damit nach erst 8 Wochen (allerdings sehr konzentriertem) Jurastudium konfrontiert wurden … Dementsprechend sah dann auch die Durchfallquote aus: 25%. Und was mich doch leicht mit Stolz erfüllt wenn ich mir das so anschaue, nach erst eineinhalb Jahren des Schwedischkurs - Besuchens gelang mir das Kunststück, die Klausur zu bestehen! Ahhh Genug des Eigenlobes, es gibt noch genug anderes zu erzählen… :-D
Zum Beispiel hatten wir am 12. März, eine knappe Woche vor der besagten Klausur, erneut ein großes Konzert mit dem Uniorchester. Es war betitelt „Familienkonzert“ und richtete sich diesmal speziell an Familien und an Kleinkinder, mit ein bisschen lustiger Moderation, Filmmusik von Harry Potter, Stücken aus Carmen und dem Djungelbuch etc.
Nachdem ich also den ersten Kurs auf Schwedisch so gut überstanden hatte (ich rechnete damals allerdings nicht damit die Klausur bestanden zu haben), hatte mich eine wahre Sucht befallen und ich wollte unbedingt erneut einen Kurs auf Schwedisch besuchen. Englisch kam mir dagegen richtiggehend banal und langweilig vor. Wieder fragte ich nach, und es war jetzt natürlich gar kein Problem mehr, man kannte mich schon, grinste und sagte ok. Allerdings war die Auswahl an geeigneten Kursen jetzt doch etwas begrenzter, es gab nicht einen weiteren Einführungskurs wie Juridik I, und da ich aus irgendeinem Grund nicht an Kursen des regulären Ausbildungsweges eines schwedischen Juristen vom ersten bis dritten Jahr teilnehmen konnte, musste ich mich mit Vertiefungskursen begnügen, unter denen die Schweden, ähnlich wie wir im letzten Jahr, ihren Schwerpunkt auswählen können. Und da gab es also europäisches Arbeitsrecht (ich wollte aber nicht schon wieder Europarecht machen, selbst wenn es mich sehr interessiert), einen Kurs in Kredit-, Sachen - und Insolvenzrecht (lockte mich nicht wirklich, da ich von den Grundlagen her ja nur mein weniges von Juridik wusste, und dann gleich mit Vertiefendem anzufangen…), Mehrwertsteuerrecht (nä, also das ja wohl echt nicht) sowie diverse Kurse auf Englisch. Und es gab einen Kurs, mit dem ich erst nicht so viel anfangen konnte: Rätt och Genus, übersetzt vielleicht Recht&Genus, oder Recht&Geschlecht, ein Thema, das in Schweden sehr hoch im Kurs steht und alles stark beeinflusst, wo ich in Deutsch jedoch erst nach dem rechten Wort suchen muss um überhaupt verständlich zu machen worum es mir geht, ohne auf Law&Gender ausweichen zu müssen. Zu diesem Kurs, unter dem ich mir eigentlich ehrlich gesagt sehr wenig vorzustellen vermochte, entschloss ich mich dann also, mangels mir auf den ersten Blick mehr zusagenden Kursen. Und es wurde ein recht interessanter Kurs! Wir (eine wahrhaft kleine Gruppe von 14 Leuten) diskutierten also die unterschiedlichen feministischen Theorien, Gleichstellungsfragen, Gewalt gegen Frauen/Männer, Begriffe wie Heteronormalität und Queer, hielten jeder Vorträge über bestimmte Themen, schrieben Memoranden und analysierten bestimmte Situationen im Recht in denen es möglicherweise gerade darauf ankommt ob man Mann oder Frau ist und ob eine derartige Unterscheidung gut oder schlecht ist, insbesondere im Familienrecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht und Wohlfahrtsrecht. In der Hausarbeit am 2. Juni, die unsere Prüfung am Ende war, mussten wir dann eine Aussage der Regierung zur Gleichstellungspolitik innerhalb der Menschenhandels - und Prostitutionsgesetzgebung analysieren.
Nun, und auch auf der außeruniversitären Seite ereignete sich in der gleichen Zeit einiges: Ich machte mich Mitte April mit einer Freundin für ein paar Tage auf zu einer Wanderung, und wir hatten ungeachtet der noch recht frostigen Nachttemperaturen knapp unter Null geplant in Schutzhütten zu übernachten, die es dort, wie wir vorher nachgesehen hatten, in guten Abständen entlang dem Wanderweg (Upplandsleden) gab. Tja, wir hielten genau 2 Tagesmärsche, genauer gesagt eine Nacht aus … Trotz warmer Schlafsäcke und einem Lagerfeuer taten wir in der Nacht kaum ein Auge zu und fragten uns stattdessen alle 10 Minuten: „frierst du auch so???“ Nun ja, am Abend des nächsten Tages saßen wir glücklich und zufrieden ob unseres kleinen Abenteuers im Bus nach hause und ließen uns erst mal gut durchglühen in der Sauna Ja, und am letzten April war es dann soweit: das große Valborg - Fest konnte beginnen! Und es begann schon früh bei uns im Korridor mit einem „sparkling wine“ Frühstück in Ermangelung echten Champagners, den man eigentlich standesgemäß, zusammen mit anderen Alkoholika und natürlich viel Hering literweise genießt bzw. versprüht. Valborg ist ein Fest um den Frühling zu begrüßen, man zündet große Feuer an, Frühlingslieder werden gesungen etc. In Uppsala ist es zudem noch speziell ein Studentenfest, und zwar für derzeitige wie schon ältere, alle kommen um mit ihren alten Abitursmützen dem Rektor der Uni um 15 Uhr beim sog. Mösspåtagning zuzuwinken. Der 30. April in Uppsala ist in ein festes Schema eingebunden: man beginnt den Tag wie gesagt mit einem Champagnerfrühstück (am Besten so früh wie möglich, wir waren erst um 9 wach genug…). Danach promeniert man in die Stadt an den Fluss und sieht dem sog. Forsränning zu, einem Wettbewerb mit von Studenten selbstgebastelten Booten in den abenteuerlichsten Formen, die versuchen auf ihrem Weg über zwei kleine Wasserfälle möglichst heil und stilvoll zu bestehen. Danach setzt man sich mit Freunden in einen der vielen Parks von Uppsala und isst erst mal Lunch, am besten eben Hering („Sillunch“). Um 15 Uhr geht man dann zur Carolina Rediviva, der großen Bibliothek, und dort winkt der Rektor vom Balkon dann den Menschen unter sich zu mit seiner Abi - Mütze (in Schweden hat jeder, der das Abi gemacht hat so eine Mütze. Die hat man dann sein ganzes Leben, und verwendet sie u.a. bei universitären Festen und eben an Valborg). Danach rennen dann alle Studenten runter in eine Studentennation im sog. Champagnergalopp um da weiter zu feiern. Danach geht es dann zB mit Grillen weiter oder mit einem Dinner in einer Nation und anschließendem Fest dort. Wenn man sich vor lauter Alkohol überhaupt noch auf den Beinen halten kann, denn man trinkt ja schließlich schon seit dem frühen Morgen ....mal sehen. Dieses Jahr war Valborg leider etwas kühl und nieselregnerisch, was die Leute allerdings auch nicht vom draußen sitzen und feiern abgehalten hat.
Nach Valborg kam dann am 7. Mai das letzte Konzert, das ich mit dem Uniorchester in Schweden spielen sollte. Das Orchester hatte für dieses Konzert einen Gastdirigenten engagiert, ein Schwede, der in Stuttgart Professor ist. Wie auch unter dem Chefdirigenten Stefan, machte es super viel Spaß im Orchester unter Per zu spielen. Wahrscheinlich liegt es zu einem Großteil auch daran, dass es ein so nettes und hervorragendes Orchester ist. Nach einem kurzen aber sehr schönen Besuch bei Eva in Edinburgh ging es dann auch schon schnell weiter mit dem Frühlingsball am 21. Mai, dem wohl größten gesellschaftlichen Ereignis in Uppsala. Es war ein großer Spaß all die Leute in wunderschönen Ballkleidern und Fracks durch die Straßen von Uppsala wandern zu sehen, auf dem Weg zu ihrer Nation, um dort ein leckeres Mahl zu essen und dann bis zum frühen Morgen das Tanzbein zu schwingen. Es war großartig! Anders als viele Tanzwütige, die noch bis 7 oder länger am Tanzen waren, konnten wir um 4 Uhr Morgens dann doch einfach nicht mehr und fuhren heim, die Füße waren schlussendlich doch zu müde …
Als die Uni dann für mich am 3. Juni beendet war, ging ich mit einigen Freunden zusammen für ein paar Tage weg, in eine Hütte an einem kleinen See, mit eigener Sauna, nach Norredatorp. Dort begann dann die lange Zeit des Abschiedsfeste - Feierns. Im Folgenden kam eine große Abschieds - bzw. see - you - soon - again - Party nach der anderen. Dies wurde nur für eine kurze Weile unterbrochen, als ich erst für eine Woche mit dem Uniorchester nach Saarbrücken und Kaiserslautern auf Turné ging. Es war eine sehr gelungene Turné, wir wohnten in Forbach, spielten zwei sehr schöne Konzerte und besuchten zum Abschluss noch Luxembourg.
Danach gings dann noch mit einer Freundin für vier Tage nach Südnorwegen: nach Oslo und dort z.B. in das Munch - Museum, aufs Fjäll und auch nach Bergen. Die Tour war sehr schön, das Wetter war meist super und wir konnten ein paar Male an schöner Stelle sogar einfach draußen neben dem Auto schlafen. Weiter oben im Fjäll ging das jedoch nicht, dort war es noch relativ kalt, es gab sogar noch Schnee, in dem wir rumstapfen konnten.
Am 24. Juni kam dann das letzte große Fest in Schweden, das ich während meiner Zeit dort erleben konnte: Midsommar. Zusammen mit ein paar Freunden (u.a. Sabine, die mich da gerade aus Saarbrücken besuchte) fuhren wir ganz klassisch nach Dalarna auf den Hof der Eltern eines Freundes, und feierten dort stilgemäß und abgeschieden das Fest des längsten Tages des Jahres mit einem leckeren Essen, viel zu trinken, einem Maibaum, um den dann gemeinsam getanzt wurde, herrlich… Nun folgten nur noch einige wenige Tage, die wir wieder in der Hütte am See und am Strand des Mälaren im Süden der Stadt verbrachten. Die erste Hälfte des Juli war ziemlich warm, wir hatten zwei Wochen 30° und pralle Sonne, ein wahres Verwöhnprogramm zum Ende meines Aufenthaltes, um mich wenn schon, denn doch bitte knackig braun nach Deutschland zu entlassen
Am 13. Juli dann war es soweit, ich musste den doch sehr traurigen Rückzug antreten. Aber als Trost bleibt auf jeden Fall: Es war garantiert nicht mein letzter Aufenthalt in Schweden!!
ach übrigens, bin jetzt endlich mal dazu gekommen ein Homepage-Projekt zu starten. Dort ist der Bericht auch drin, und zudem noch viele viele Fotos vom letzten Jahr. Das ist unter http://www.katharina-schoop.de
Interessen
- Musik, Geige spielen
Lesen (ist in letzter Zeit leider abgesehen von JuristischeLiteratur etwas kurz gekommen)
Notizen&Links
Juristische Fakultät Uni Uppsala
Nordic Journal of International Law
European Journal of International Law
Nachrichten an mich:
Hallo Katharina, schade, dass du deinen Schweden-Bericht gelöscht hast. Hat das einen speziellen Grund? Ich hatte den immer so bewundert. -- RalfZosel 2005-11-21 21:58:20
Ah, also ich dachte der steht schon so lange hier drin und ich wollt mal ein bisschen Veränderung reinbringen, was mangels neuer interessanter Sachen dann halt in diese Aktion gemündet ist. Aber klar, der Bericht kommt wieder rein, da ja doch Interesse dran besteht!!