Die Initiative "JurA ... Ich Mach's Online!" wurde beim EdvGerichtsTag2003/GesprächsKreis gegründet. Beim EdvGerichtsTag können sich FreieJuristischeInternetProjekte präsentieren: EdvGerichtsTag/IchMachsOnline.
EdvGerichtsTag2009/IchMachsOnline
Es gibt eine IchMachsOnlineMailingListe.
ToDo: Die nachfolgenden Texte aufräumen.
Diese Seite war ursprünglich mit ZugriffsKontrolle versehen. Nachdem sich auf den Vorschlag vom 18.06.04, diese Seite zu öffenen, kein Widerspruch erhoben hatte, wurde die ZugriffsKontrolle entfernt.
IchMachsOnline
1. Diskussionsrunde
Damit diese Seite nicht zu lang wird, wurden die Projektvorstellungen auf die Seite /GesprächsKreis2003 verschoben.
Hier der Versuch, nicht so sehr zusammenzufassen, wer was gesagt hat, sondern die Sachen thematisch zu strukturieren.
1.1. Einteilung der Projekte in "Klassen"
Kommunikationsforen (z.B. JuraWiki)
Lernprogramme (z.B. http://intellex.de, JuraTrainer, http://www.juralink.de)
Datenbanken / Suchmaschinen (http://dejure.org, http://lexetius.com)
Frage: Wohin passt dann am besten Handakte WebLAWg als WebLog?
Schwierig. In gewisser Hinsicht ist ein Blog ein Kommunikationsforum - ich als Blogger kommuniziere meine Inhalte an die Öffentlichkeit, und die kann sie ggf. kommentieren. Außerdem werden Wikis und Weblogs ja oft schon als eine "Kommunikationsklasse" zusammengefasst. Aber die obige Dreiteilung ist natürlich nur ein erster Vorschlag - man kann sicher auch ganz anders untergliedern und die Blogs dann auch anders einteilen. -- JochenNotholt 2003-10-05 11:04:21
Welche Typen von Webseiten gibt es eigentlich? (Vorschlag von "Dr. Web Weblog")
Weblagws sind vermutlich eine Mischform aus Kommunikationsforen und Datenbanken. Jeder Blogger kennt bestimmt das Gefühl, das er etwas sucht, sich erninnert, das man selbst darüber berichtet hat und man deshalb zunächst in seinem eigenen Blog sucht und fündig wird. Mir geht es zumindest bei DPMS INFO so. Anderen auch?
1.2. offen ./. geschlossen
Die Diskussionsrunde wurde von ThomasWaldmann eröffnet. Er definierte das gemeinsame Problem der teilnehmenden freien Projekte als mangelnde Nutzung von Kooperationspotenzialen (der BWLer nennt das auch: Synergieeffekte ;)). Jeder kocht mit seinem Projekt sein eigenes Süppchen, die anderen bleiben außen vor und sind entsprechend demotiviert, sich mit den Anliegen und Problemen der Anderen zu befassen. Sein Vorschlag: Die Wiki-mäßige Organisation aller (?) freien Projekte.
Dem wurde massiv widersprochen:
- Wikis bergen das Problem der Qualitätskontrolle, vor allem dann, wenn wenige Personen aktiv teilnehmen.
- Nicht jedes der teilnehmenden Projekte ist geeignet, wiki-mäßig organisiert zu werden. Und die einzelnen Teilnehmer wollen das auch gar nicht unbedingt.
Offene Systeme bieten sich v.a. für die erste Klasse an, für die zweite eingeschränkt, für die dritte eher nicht. Nicht jedes Projekt lässt sich gleich organisieren. Das ist wie mit einem Unternehmen, für das man auch mit Bedacht die passende Rechtsform finden muss.
1.3. Wie gewinnt man Mitarbeiter?
Als Kernproblem kristallisierte sich heraus: dass sich kaum jemand für ein freies juristisches Internet-Projekt engagieren möchte. Hat die Internet-Euphorie nachgelassen und unter (werdenden) Juristen wird wieder mehr auf konventionelle Lern- und Informationsmedien zurückgegriffen? Warum sind gerade Juristen bzgl. der neuen Medien so skeptisch und zurückhaltend?
Die Gründe, weshalb die Projekte nicht genug Mitarbeiter haben und keine neuen finden, müssen anderswo liegen, nicht nur im beschränkten Server-Zugriff. So merkte AlexanderLevenetz an, dass im Jurawelt neue Dokumente nur im Word-Format eingereicht werden müssen, aber die Gewinnung neuer Autoren und Inhalte trotzdem extrem schwierig ist.
Nach ThomasWaldmann kann das mangelnde Engagement von Dritten an kleineren freien Projekten auf die mangelnde Offenheit zurückzuführen sein. Dritten mangelt es an Identifikation mit den Projekten, sie fühlen sich nur als "Außenstehende". Also arbeiten sie höchstens punktuell und gelegentlich mit.
- Für ihn ist der Free-Software-Ansatz eine Alternative. Seiner Ansicht nach sind die Einstiegshürden niedrig, die Informationen sind frei und (Zitat:) "Dadurch kann jeder Beitragende sicher sein, dass sein Beitrag irgendwie dauerhaft ist und nicht einfach irgendwann einmal in der Versenkung verschwindet oder missbraucht wird. Ebenso kann man als Autor dann davon ausgehen, dass der Beitrag allen Interessierten zugute kommt und quasi Allgemeingut darstellt."
- Für ihn gilt: Entweder das Projekt ist frei, oder man gründet eine Firma, wenn man mit dem Projekt Geld verdienen will. Dann kann man aber auch keine kostenlosen Beiträge von Dritten erwarten.
Die Ansicht von ThomasWaldmann kann nach JochenNotholt leider nicht die Lösung für unser Problem sein. "Ich habe z.B. in meinem JuraTrainer ganz bewusst versucht, das Prinzip von Free Software auf ein juristisches Projekt zu übertragen. Bei mir kann sich jeder einfach und unbürokratisch in das Projekt einbringen, wie er das will. Es gibt Beitragsmöglichkeiten, die wenig bis kein technisches Know-How erfordern (z.B. die Kommentarfunktion im JJT-Lernprogramm), und ich rufe an nahezu jeder Stelle des Projekts zur aktiven Mitarbeit (nicht bloß zum Einschicken von Beiträgen) auf. Ich will verdeutlichen, dass das Projekt völlig offen ist! Aber das wird so gut wie gar nicht erkannt.
- Offenheit/Freiheit ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den Erfolg eines freien Projekts. -- TW
Die Klassifizierung "freie Software" (gut) vs. "kommerzielle Software" (böse) halte ich darüber hinaus für kontraproduktiv. Als Ausweg schlage ich - z.B. auch für den JuraTrainer - die A-fair-Lizenz vor. Die Akzeptanz ist erschreckend niedrig.
- Mein Ergebnis: Die Erfahrungen mit reinen EDV-/WWW-Projekten lassen sich überhaupt nicht auf "uns Juristen" übertragen. Woran gerade das liegt, könnte das entscheidende Problem sein."
- Um zu einem "Ergebnis" zu kommen, liegen wohl nicht hinreichend viele Erkenntnisse über die Gründe mangelnder Beteiligung vor, oder? -- TW
- Wohl richtig. Fraglich ist aber, ob sich diese Erkenntnisse so einfach finden lassen. Da kommt man leicht vom Hundertsten ins Tausendste: Hauptgrund ist sicher mangelnde Motivation, aber woher kommt die? Mangelnde Anreize, wie z.B. Geld, Reputation etc. wurden ja schon genannt. Auch der Wunsch, an einem spannenden Projekt mitzuarbeiten und etwas "auf die Beine zu stellen", scheint unter uns Juristen nicht besonders ausgeprägt zu sein. Können wir mögliche Anreize vielleicht kategorisieren? Vielleicht kommen wir dann ja weiter.
1.4. Nachfolgeproblem
WernerUnger spricht das Nachfolgeproblem an - konkret für sich und http://www.juralink.de, das lässt sich aber auf andere Projekte übertragen (im Grunde auf alle Projekte, die aus eigenem Antrieb gegründet wurden und dieses "Startmotiv" bereits entfallen ist oder bald entfallen wird). Konkret wünscht er sich "Nachfolger" für sein Projekt. Er fragt, wie die Kontinuität und Aktualität der Projekte gesichert werden kann, wenn sich dieses Problem des "Wegfalls des Startmotivs" ergibt.
Ein guter Anfang wäre es, die Inhalte unter eine freie Lizenz zu stellen, falls dies noch nicht der Fall ist. -- TW
Ich glaube kaum, dass sich jemand JuraLink ansieht und sich denkt: "Mensch, das Projekt würde ich total gerne übernehmen, aber leider hat es ja keine freie Lizenz. Dann geht es ja nicht." Das Problem ist nicht der lizenzrechtliche / -politische Background, sondern das allgemeine Engagement. -- JochenNotholt 2003-10-05 11:04:21
Wenn jeder