Auslandsaufenthalt in Bologna

Für jeden, der daran interessiert ist, einen Auslandsaufenthalt in Bologna zu machen, bzw. dazu gezwungen ist, könnte dieser Artikel von Interesse sein...

Ich studiere auf Magister italienische Literatur- und Sprachwissenschaft, BWL und neuere deutsche Sprachwissenschaft, und da Italienisch mein Hauptfach ist, war ein Auslandsaufenthalt in Italien von sechs Monaten obligatorisch. Für mich stand direkt fest, dass ich nach Bologna wollte, die Studentenstadt Italiens, die mich, seitdem ich sie in den Osterferien 2003 besichtigt hatte, faszinierte. Die Tatsache, dass meine Cousine dort Jura studiert, war natürlich ein weiterer Grund, mich für Bologna zu interessieren. Der Schock saß dann natürlich erst einmal tief, als ich erfuhr, dass die Romanistik keinen Aufenthalt in Bologna anbot. Doch zum Glück besteht die Möglichkeit, sich über andere Fachrichtungen der Universität des Saarlandes für Auslandsaufenthalte zu bewerben, und so bin ich dann letztendlich über Jura nach Bologna gekommen. Da nur zwei Plätze für Bologna frei waren, hatte ich großes Glück, dass sich keine Jurastudenten in dem Semester für einen Auslandsaufenthalt in Bologna beworben hatten, denn die hätten natürlich Vorrang gehabt. Nachdem ich ein paar Bewerbungsformulare ausgefüllt hatte, musste ich nur noch auf eine Antwort warten und dann ging alles ganz schnell, zu schnell, denn wenn ich ehrlich bin, wäre ich gerne noch ein Semester dort geblieben. In Bologna angekommen, habe ich erst einmal meine Papiere und den Studentenausweis abgeholt. Meinen Stundenplan konnte ich mir frei zusammenstellen, da ich keine Klausuren mehr bestehen musste und nur Teilnahmescheine brauchte, und so bin ich jeden Morgen und Nachmittag mit meiner Cousine in Jura-Vorlesungen gegangen. (Ich hätte natürlich auch Vorlesungen anderer Fachrichtungen besuchen können.) Die Professoren, die ich in Bologna kennengelernt habe, waren alle sehr nett und hilfsbereit und hatte ich Fragen, so konnte ich mich jederzeit an einen Ansprechpartner vor Ort im Erasmussekretariat wenden, die ebenfalls sehr zuvorkommend war. Am Anfang des Auslandsaufenthalts, wird einem vom Erasmusprogramm ein kleiner Zuschuss von ca. 100 Euro pro Monat aufs Konto überwiesen. Nach welchen Kriterien diese Summe festgelegt wird, habe ich leider vergessen. Die ersten Wochen habe ich bei meiner Tante gewohnt und dann bei meiner Cousine. Ich hätte aber auch die Möglichkeit gehabt über die Uni ein Zimmer zu finden. Die Uni befindet sich in Bologna, wie in vielen anderen Großstädten nicht auf einem Campus, sondern hat ihre Gebäude im ganzen Stadtzentrum verteilt. Diese sind aber ohne weiteres zu Fuß in fünf bis zehn Minuten zu erreichen. Für diejenigen, die Angst haben, während ihres Erasmusaufenthalts niemanden kennenzulernen, würde ich an dieser Stelle gerne Entwarnung geben. Wie bereits erwähnt ist Bologna die Studentenstadt Italiens und dementsprechend bewerben sich auch viele Studenten über das Erasmusprogramm dort. Man trifft vor allem viele Spanier und Engländer an, mit denen man ja bekanntlich schnell ins Gespräch kommt. Wenn man ausgehen will, gibt es so viele Angebote, dass man sein ganzes Leben damit verbringen könnte, alle auszunutzen. Nach dem Unistress gehen die Studenten z.B. gerne in Bars etwas trinken. Für die Diskogänger unter euch ist auch für jeden Geschmack etwas dabei und wenn man will, kann man von Montag bis Samstag jeden Abend abtanzen. Sonntag gehen die Menschen in Bologna dann lieber etwas mit Freunden und/oder Familie etwas trinken. Ich kann jedem von euch einen solchen Auslandsaufenthalt nur warm ans Herz legen. Nur solltet ihr dann aufpassen, dass – zurück in Saarbrücken – ein paar nette Freunde auf euch warten, denn sonst fällt euch nach einem solchen Vergleich die Decke noch auf den Kopf. Ich wünsche euch jetzt schon viel Spaß bei eurem Auslandsaufenthalt!

Mit lieben Grüßen

Linardi Giusepp

JuristischesAuslandsbüroSaarbrücken/ErfahrungsBericht/Bologna (zuletzt geändert am 2008-01-20 19:54:23 durch anonym)